Gerhard Creitz, 1685

Name
Gerhard /Creitz/
Nachname
Creitz
Vornamen
Gerhard
Geburt
Heirat
Tod einer Ehefrau
Tod
Eindeutige Kennung
27550D879CB01043AC7FC2D1BEC061E83433
Letzte Änderung
13. Oktober 200401:00:00
Notiz

Hackhausen, Biographisches aus den Eilendorfer Heimatblätter 1983 - 1995, S. 117/8
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Quelle: <http://lehre.hki.uni-koeln.de/hsa/>
Reichskammergericht, Teil II: C-D AA 002
Klassifikationspunkt: Buchstabe C
Signatur: 905 - AA 002
Aktenzeichen: C 265/885
Beteiligt als (2) Kläger: Wilhelm Creitz (Kreitz) zu Kornelimünster als Vormund für die unmündigen Kinder seines Bruders Gerhard Creitz (gest. Okt. 1685) mit der Maria Meesen namens Philipp, Martin und Gerhard Creitz, (Bekl.: Gerhard Creitz; Witwe des Johann Brandenburg; Jakob, Peter, Sophia und Margarethe Lütt, Kinder und Erben des Peter Lütt)
Beteiligt als (3) Beklagter: Johanna Stallenberg, Witwe des Johann Clotz (Klotz), zu Aachen und Konsorten: Bernhard Hillemanns für seine Frau Margarethe Lütt zu Morsbach (Stadt Würselen, Kr. Aachen), Jakob Lütt und Sophia Lütt zu Gressenich (Kr. Aachen), Witwe des Johann Ludwig, alle als Erben des Peter Lütt (Leuth, Luith), des ehemaligen Schöffen zu Gressenich, sowie die Mannen von Lehen, Schöffen und Rittersleute zu Kornelimünster (bei Aachen), (Kl.: Johann Klotz)
Beteiligt als (4) Prokuratoren (Kl.): Dr. Franz Heinrich Krebs 1693 und 1700 (gest. vor Juni 1703) - Subst.: Dr. Johann Georg Erhardt - Subst.: Dr. Ludwig Ziegler 1700 - Lic. Franz Peter Jung 1712 (1703) - Subst.: Lic. Wilhelm Heeser - Subst.: Dr. (Georg Andreas) Geibel (1712)
Sachverhalt des Falls:Streitgegenstand: Klage gegen das Interlokut der Vorinstanz vom 14. Dez. 1690, die die Nullitäts- und Gewaltklage des Johann Clotz anerkannte und anordnete, diesen gegen Zahlung von 500 Rtlr. in seine Güter wiedereinzusetzen. Hintergrund des Streites ist eine Schuldverschreibung des Johann Clotz vom 3. Juni 1661 über 500 Rtlr., wofür Peter Lütt die Bürgschaft übernahm. Als Clotz zahlungsunfähig wurde, mußte Peter Lütt für die 500 Rtlr. aufkommen. Lütt ließ daraufhin 1666 die Allodial- und Lehnsgüter des Johann Clotz im Land von Kornelimünster durch das Schöffengeding bzw. das Gericht der (Unter-)Lehnsmänner nach üblichem Kummerrecht pfänden. Clotz’ Appellation an das Obergericht (Hofgeding/ adelige, ritterliche Richter des Lehnsgedings/Ritter-Mannkammer) wurde von diesem abgewiesen und die Sache 1668 an das Schöffengeding zurückverwiesen. Im Aug. 1668 erhielt der Gläubiger Lütt in einer Zwangsversteigerung den Zuschlag auf ein Brauhaus des Peter Clotz in Kornelimünster. Er verkaufte das Brauhaus am 20. März 1669 an Gerhard Creitz, den Vater der nunmehrigen Appellanten, der durch Renovierungsmaßnahmen den Wert des Hauses um 2000 Rtlr. steigerte. 1684 prozessierte Clotz gegen Gerhard Creitz, um wieder in den Besitz des Brauhauses zu gelangen, aus dem er "mit Trommelschlag" 1668 vertrieben worden war. Als das Gericht von Kornelimünster die Clotzsche Forderung anerkannte, beriefen sich die Erben Creitz an das RKG. Sie halten die Clotzschen Ansprüche nach 15 Jahren für verjährt und werfen seiner Witwe vor, sich an der Wertsteigerung des Brauhauses in betrügerischer Weise bereichern zu wollen. Sie verklagen gleichzeitig die Erben Lütt auf Schadenersatz aus Vertrag, denn 1671 hatten Peter und Jakob Lütt, Söhne des Peter Lütt, den Eheleuten Gerhard Creitz und Maria Meesen Regreßansprüche eingeräumt, falls ihnen das Brauhaus jemals abgesprochen werden sollte (Bl. 466).
Prozessart: (5) Prozeßart: Appellationis cum citationis ad adhaerendum, defendendum et indemnisandum respective principaliter et in subsidium
Instanz: (6) Instanzen: 1. Abt zu Kornelimünster sowie Lehnsmänner, Schöffen und Rittersleute 1684 - 1690 - 2. RKG 1693 - 1716 (1642 - 1719)
Folgende Beweismittel wurden vorgelegt: (7) Beweismittel: Schuldverschreibung des Johann Klotz über 500 Rtlr. vom 3. Juni 1661 (38). Rechnung über die finanziellen Ansprüche des Peter Lütt an Vater Johann und Sohnes Peter Klotz (41). Interlokut der Vorinstanz vom 14. Dez. 1690 (276 - 278). Taxierungen des Kummergerichts von 1698 und 1700 (414 - 418). Zinsrechnung von 1659 - 1668 (446). Skizze von einer Stammtafel des Peter Clotz, Sohn des Johann Clotz (468). Schuldverschreibung des Johann Clotz und seines Sohnes Peter vom 16. Mai 1661 (491). Protokolle betr. Kummerrecht (499 - 516).
Beschreibung: (8) Beschreibung: 8,5 cm, 535 Bl., lose; Q 1- 61, 6 Beilagen prod. 20. Aug. 1694 - 10. März 1719.

Klassifikationspunkt: Buchstabe C
Signatur: 1171 - AA 002
Aktenzeichen: C 806/1773
Beteiligt als (2) Kläger: Abt von Kornelimünster (Kr. Aachen)
Beteiligt als (3) Beklagter: Kurkölnischer Offizial Andreas Eschenbrendter, sein Assessor Lic. Causeman zu Köln und Wilhelm Creutz (Kraitz, Creitz) zu (Aachen-)Brand, Untertan von Kornelimünster
Beteiligt als (4) Prokuratoren (Kl.): Lic. Konrad Franz Steinhausen 1693 und 1699 - Subst.: Dr. Krebs 1693 - Subst.: Lic. Johannes Henricus Flender 1699
Beteiligt als des Hermann Cuppers) 1699 - Subst.: Dr. Johann Paul Fuchs - Dr. Johann Ulrich Zeller (für den Markgrafen von Brandenburg) [1688] 1698 - Subst.: Dr. Johann Marx Giesenbier
Sachverhalt des Falls:Streitgegenstand: Anlaß des Jurisdiktionsstreits ist eine dreitägige Haftstrafe des Wilhelm Creutz, der sich als Deputierter einiger Untertanen von Kornelimünster zum Feind nach Luxemburg begeben hat und sich Brandbriefe und andere Vergehen zuschulden kommen ließ. Das "ius legationis et deputationis" stehe dem Abt sowie den Mannen von Lehen und Schöffen als Landesverordneten zu. Wilhelm Creutz erhob deswegen eine Injurienklage gegen seinen Landesherrn beim kurkölnischen Offizialat, wo der Prozeß angenommen und ein Urteil gefällt wurde. Dagegen klagt nun Kornelimünster vor dem RKG, denn der Prozeß am Offizialat verstoße gegen das Reichsrecht und die kaiserl. Wahlkapitulationen und bedeute eine jurisdiktionelle Anmaßung des Erzbischofs von Köln über einen anderen unmittelbaren Reichsstand. Der Kläger beansprucht Exemtion. Er sei - teils als regierender Landesherr gem. dem "Concilium Tridentinum sess. 25 de reform. cap. 11", teils als Abt und Prälat des Benediktinerordens aufgrund verschiedener Privilegien der Päpste Eugen IV., Clemens V., Benedikt XII. und Sixtus V. - in geistlichen Sachen nur dem päpstlichen Stuhl und dem Legaten "a latere" bzw. Apostolischen Nuntius unterstellt. In weltlichen Sachen unterstehe er unmittelbar dem Kaiser bzw. RKG. Der Erzbischof von Köln beansprucht demgegenüber als Metropolit und Ordinarius eine geistliche "Superiorität" über die Äbte des Benediktinerordens (z. B. über Siegburg, Brauweiler, St. Pantaleon, Deutz, Mönchengladbach). Die erzbischöfliche Jurisdiktionsgewalt ergäbe sich ferner aus seinem Visitationsrecht und aus dem Treu- und Gehorsamseid des Abts von Kornelimünster nach der kanonischen Wahl eines Erzbischofs. 1693 wird die Abtei Kornelimünster von kurkölnischen Bewaffneten, Wilhelm Creutz und Hermann Cuppers überfallen und die Küche geplündert. Das RKG urteilt 1693, daß der Kläger seinen Exemtionsanspruch an geistlichen Gerichten weiterverfolgen soll, und 1695, daß die Visitation und Exemtion in geistlichen Sachen aus dem "ius territorialis", aus dem reichsunmittelbaren Stand, den Regalien oder dem Lehnsrecht fließen. Der Offizial könne sich bzgl. seiner Gerichtsbarkeit am höchsten Gericht als Appellationsinstanz einlassen. 1697 ergeht ein Exekutionsmandat des RKG gegen den Bf. Friedrich Christian von Münster und Markgraf Friedrich III. von Brandenburg und Herzog von Kleve als Direktorn des Westfälischen Kreises. Sie sollen für die Vollstreckung eines RKG-Urteils sorgen, wonach die durch den Überfall von 1693 entstandenen Schäden dem Kläger ersetzt werden sollen. 1699 ergeht ein weiteres Exekutionsmandat gegen den Pfalzgrafen Johann Wilhelm bei Rhein wegen der Vollstreckung gegen Anna Ganser, die Witwe des am Überfall mitbeteiligten Hermann Cuppers. Der Prozeß des Abts gegen Hermann Cuppers war am Reichshofrat anhängig.
Prozessart: (5) Prozeßart: Mandati cassatorii et inhibitorii sine clausula cum citatione ad videndum se incidisse in poenam violatae iurisdictonis imperii
Instanz: (6) Instanzen: RKG 1693 - 1700 (821 - 1700)
Folgende Beweismittel wurden vorgelegt: (7) Beweismittel: Urkunde des Kaisers Matthias von 1614 (Q 3). RKG- Mandat vom 28. Aug. 1676 in Sachen Wilhelm Ganser und Konsorten sowie Haupt- und Landleute von Kornelimünster ./. kurköln. Offizial und Johann Klubbert (Q 4). Monitorium von 1691 (Q 15). Urkunde Papst Pauls V. von 1617 (Q 17). Urteil des Offizialats von 1692 in Sachen Wilhelm Creitz ./. Abt von Kornelimünster (Q 18). Belehnungsurkunde Kaiser Ferdinands III. für Kornelimünster von 1647, Urkunde des Erzbischofs Maximilian Heinrich von Köln von 1675 (in Q 20f.). Disputation auf einer Versammlung von Bischöfen und Regularen über die Frage, ob und wann ein Ordinarius Jurisdiktionsgewalt hat (Q 22). Eid des Abts von Kornelimünster gegenüber dem Erzbischof von Köln (Q 23). Auszug aus dem "Librum vicarii generalis Coloniensis" 1645 - 1690 (Q 24). Urteil des Offizialats von 1676 (Q 26). Visitationsbericht (Q 27). Obligation des Abts und Kapitels zu Kornelimünster und Approbation des Erzbischofs von Köln von 1670 (Q 28). Privileg Kaiser Karls V. von 1541 für Kornelimünster mit inserierten Privilegien Kaiser Ludwigs des Frommen von 821, König Ludwigs des Deutschen von 842 und König Ottos III. von 985 (Q 30). Bestätigungsprivileg Kaiser Leopolds I. von 1677 (Q 31). Urkunde Papst Clemens’ IX. von 1669 für Kornelimünster (Q 33). Eidesformeln (in Q 35). Originales RKG- "Mandatum ulterius inhibitorium et de amplius non offendendo desuperque cavendo sine clausula" vom 10. Juni 1693 (Q 44). Originales RKG- "Mandatum restitutorium sine clausula" vom 7. Juli 1693 (Q 45). Gedruckte Schriften des Erzbischofs von Köln betr. seine ordentliche Jurisdiktion über die Abtei Kornelimünster mit zahlreichen Dokumenten, u. a. über Wahl von Äbten zu Kornelimünster 1531 und 1534, Huldigung von 1481, Urkunde des Papstes Sixtus IV. von 1480 für Kornelimünster (Q 56f.). Gedruckte Gegendarstellung des Klägers mit zahlreichen Dokumenten, u. a. Schöffenweistum von 1413, hauptvogteilicher Vertrag mit dem Herzog von Jülich 1569, Bierbraugenehmigungen, Urkunde Kaiser Ludwigs des Bayern von 1333, Urkunden der Päpste Innozenz IV., Clemens IV. Innozenz VIII., Innozenz X. und Alexander VIII. für oder betr. Kornelimünster (Q 60). Originales RKG- "Mandatum de exequendo sine clausula cum commissione" vom 13. Okt. 1697 mit sämtl. Urteilen (Q 81). Schadensberechnung des Klägers (Q 84). RKG- "Mandatum de exequendo" bzw. RKG-Urteil vom 13. Dez. 1699 (II 216 - 218). RKG-(Bei-)Urteile vom 7. Juli 1693, 5. Juli 1695, 25. Okt. 1695, 13. Dez. (Okt. ?) 1697 und 13. Dez. 1699 (Prot.).
Beschreibung: (8) Beschreibung: 2 Bde.; Bd. I: 4,5 cm, 205 Bl., gebunden, Q 1 - 55, teilweise stark beschädigt, einige in lateinischer Sprache; Bd. II: 3,5 cm, 220 Bl., gebunden, Q 56 - 84, 86 - 95, Q 85* fehlt, 6 Beilagen prod. 4. Juli 1679, 18. Jan. 1700, 28. April 1700. Vgl. ZAGV 18 (1896) Nr. 498 S. 122.

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Klassifikationspunkt: Buchstabe M
Signatur: 3680 - AA 002
Aktenzeichen: M 615/1667
Beteiligt als (2) Kläger: Dr. Sigismund Meeßen (Mees), Sohn des Martin Meeßen und Syndikus des kgl. Stuhls und der freien Reichsstadt Aachen, (Kl.)
Beteiligt als (3) Beklagter: Hermann Hackhausen zu Mausbach (Kr. Aachen) namens seiner Gattin Agnes Meeßen und Konsorten: Jakob von Wyler zu Aachen, Mattheis Peters zu Aachen namens seiner Gattin Agnes Meeßen, Elisabeth Meeßen, Anna Barbara Meeßen, Gertrud Meeßen, verwitwete Hahn, zu Aachen, Katharina Meeßen, Witwe des Hans Jakob Noppeney, zu Kornelimünster (Kr. Aachen) und Wilhelm Creitz (Kreitz) zu Brand (Stadt Aachen) als Vormund für die Kinder seines Bruders Gerhard Creitz und der Maria Meeßen mit Namen Philipp, Martin und Gerhard Creitz, (Bekl.)
Beteiligt als (4) Prokuratoren (Kl..): Dr. Franz Henrich Krebs 1693
Sachverhalt des Falls:Streitgegenstand: Erb- und Nachfolgestreit um das Zwangpanhaus zu Eilendorf (Kr. Aachen) zwischen dem Appellanten und seinen Schwestern und Schwägern. Der Appellant beansprucht als ältester Sohn des Martin Meeßen (gest. 11. März 1687) das Zwangpanhaus und den zu diesem Lehnsgut gehörigen Baumgarten, Zielhof genannt, ungeteilt, da es so Brauch in seiner Familie sei. Sein Oheim Hubert Meeßen habe als ältester Sohn des Bartholomäus (Mees) Meeßen das Panhaus zunächst allein besessen, das erst nach Huberts Tod an den jüngeren Bruder Martin Meeßen gefallen sei. Martin Meeßen habe aus reiner, brüderlicher Liebe seinen Schwestern 4250 Tlr. ausgezahlt; eine rechtliche Verpflichtung dazu habe nicht bestanden. Die Appellaten hatten 1687, als der Appellant mit einer Legation an den Reichshofrat nach Wien betraut war, das Zwangpanhaus in 9 gleiche Teile geteilt.
Prozessart: (5) Prozeßart: Appellationis
Instanz: (6) Instanzen: 1. Abt Goswin Bertram von Kornelimünster 1687 - 1692 - 2. RKG 1693 - 1694 (1430 - 1694)
Folgende Beweismittel wurden vorgelegt: (7) Beweismittel: Lehnbrief des Winand von Ro(h)e von 1430 für Heingen (Henigen), Kellner zu Schönforst, betr. das Panhaus zu Eilendorf (Q 9). Zeugenaussagen (Q 15). Auflistung der Ritterlehngüter von Kornelimünster in den Herrlichkeiten Gressenich und Eilendorf (Q 23).
Beschreibung: (8) Beschreibung: 2 Bde., 8 cm; Bd. I: 2,5 cm, 98 Bl., lose, Q 1 - 17, 19 - 25, 27 - 29, es fehlt Q 18; Bd. II: 5,5 cm, 322 Bl., gebunden, Q 26* (Priora). Vgl. auch RKG 3675 (M 609/1661) - 3678 (M 612/1664).
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